Wo bleibt die Entspannung?
Man soll sich entspannen, um neue Kräfte zu sammeln. Doch da sitzt man nun zu Hause rum und fragt sich, wie das denn geht, ohne sich dabei zu langweilen.
Da gibt es die Aktiven. Sie behaupten, man müsse etwas unternehmen. Etwas ganz vom Alltag abweichendes. Nur so würde man Erholung finden. Doch was machen jene, die keine Zeit, kein Geld oder schlicht nicht die Gesundheit haben, um die Welt zu erobern?
Autogenes Training. Ein weiteres Schlagwort, das für eine scheinbar einfache Methode steht, um in seinen eigenen vier Wänden Entspannung zu finden. Ich habe ein Buch zum Thema gekauft und auch gelesen. Und die beigelegte Übungs-CD immer und immer wieder gehört. Wochenlanges Training und ganz viel investierte Zeit. Der Erfolg war kaum erkennbar. Vielleicht bin ich einfach nicht geeignet dafür. Oder meine Erwartungen sind zu hoch.
Ich habe vieles ausprobiert. Zwar bin ich nicht in ein buddhistisches Kloster im Himalaya ausgewandert, um die dortigen Meditationstechniken zu erlernen, aber sonst habe ich kaum Mühen gescheut. Und inzwischen habe ich mein Ziel erreicht. Ich kann mich in meinen vier Wänden innerhalb wenigen Minuten sehr tief entspannen und die gewünschte Erholung finden.
Und so geht es: Man setzt sich in einen bequemen Sessel oder aufs Bett. (Beim Liegen schlafe ich ein und bin danach noch viel kaputter als zuvor. Power Napping funktioniert leider eher selten.) Die Hände dürfen sich nicht berühren. Dann tief einatmen und beim Ausatmen die Augen schliessen. Bei geschlossenen Augen noch zweimal tief ein- und ausatmen.
Schliesse deine Augen und tue so, als ob du sie nicht mehr öffnen könntest.
Dave Elman's Schnellhypnose Induktion
Bis dahin ist es ganz einfach. Dummerweise kommt jetzt der Teil, der etwas Vorbereitung erfordert. Ich begebe mich zu einem hypnotischen Anker und hole ein paar mal Anlauf, um dann in den Esdail-Zustand abzusinken. Dort verweile ich, so lange wie mein zuvor gestellter innerer Wecker es mir erlaubt. Danach steige ich wieder aus meiner Tiefenentspannung hoch und öffne völlig erholt die Augen.
Wer jetzt nicht Bahnhof verstanden hat, hat sich zumindest schon einmal mit Hypnose befasst. Allen andern steht noch ein spannender und lohnenswerter Weg zur Hypnose bevor.
Wer die Selbsthypnose beherrscht, wird Methoden wie Autogenes Training (AT), Progressive Muskelentspannung (PME) und ähnliche bestenfalls als interessante Vorstufen betrachten. Er wird jedoch auch feststellen, dass es unterschiedliche Wege zu dieser kontemplativen Meditation gibt.